Ich habe mich dazu entschieden einige meiner Grundwerke, der, nun ja, politischeren Bücher auf meiner Liste, als Blog-Beiträge zu veröffentlichen. In dieser Reihe geht es also um gewissen politische Grundannahmen und Bausteine, welche man nachvollziehen muss, wenn man eines meiner politischen Werke sich zu Gemüte führt.
Starten wollte ich diese Reihe mit einem, wie ich finde, sehr wichtigen Thema in der heutigen Zeit. Als ich dieses Beitrag für mein Buch „Europa am Ende“ schrieb waren die Zeichen, welche ich beschreibe noch längst nicht so klar ersichtlich wie es heutzutage der Fall ist. Dennoch passt hier beschriebenes immer noch exakt auf die Taktiken und Strukturen der modernen Linken, welche nichts mehr mit den einstigen Idealen ihrer Vordenker gemein haben. Nun gut außer eben die Ablehnung des Kapitalismus als Wirtschaftsform und der Versuch diese als Identität der westlichen Gesellschaft zu deuten. Ein Feind der besiegt werden muss.
Egal ob es nun die Klima-Kleber, die Friday For Futre Schulschwänzer, oder die Letzte-Generation Essens-Werfer sind. Sie alle verbindet die Ablehnung des Kapitalismus. Aber wie findet man einen breiten gesellschaftlichen Zuspruch gegen ein System vorgehen zu wollen, welches nicht nur die Lebenserwartung der Menschen in den letzten Jahrzehnten konstant steigerte, sondern auch am wirkungsmächtigsten die Armut und den Hunger auf der Welt bekämpfte? Natürlich nur dort wo er auch zur Anwendung kommt. Aber genau da sind wir schon beim Thema:
Es ist eine Tatsache, dass der Kapitalismus oft für Probleme verantwortlich gemacht wird, die aus dem Versuch resultieren, ihn abzuschaffen
– Friedrich A. von Hayek –
Viele derer, welche dem Kapitalismus den Kampf angesagt haben, stehen auf verlorenem Posten. Sie wissen wie schlecht ihre Möglichkeiten stünden. Besonders aber, weil sie gleichzeitig für ein totalitäres und in der Geschichte dutzendfach gescheitertes Ideologie-System einstehen. Dem Kommunismus, welcher nie ohne menschliches Leid und dutzendfache Opfer auskam. Doch nun ohne weitere Vorrede zum Text:
Der Kapitalismus-Trick
Eines der größten Probleme, welches wir in unserer heutigen Zeit bewältigen müssen ist es mit den großen Missverständnissen und Fehlinformationen aufzuräumen, welche uns jeden Tag aufs Neue vorgesetzt werden. Wer genau uns diese Art der Falschmeldungen, im Neusprech auch Fakenews genannt, vorsetzt und welche Intensionen dahinterstecken dürfte den meisten Menschen auch inzwischen klar geworden sein. Im Großen und Ganzen sind es immer und immer wieder die selben Menschen aus den selben Kreisen, welche hierfür zur Verantwortung gezogen werden sollten. Seit Jahrhunderten schon spielen sie die gleichen Spiele und üben den gleichen Druck auf die Bevölkerung aus. Die Rede ist natürlich von der sogenannten Machtelite. Die Big-Player auf den internationalen politischen Parketten. Die Lobbyisten, welche als soggenanter „Deep State“ oder auch „tiefer Staat“ agieren um ihre politische Agenda nach ihren Ansichten zu verwirklichen. Damals, also vor Jahrhunderten der Unterdrückung der allgemeinen Masse waren wes Fürsten, Kaiser und Könige. Große Landbesitzer, welche durch Erb- und Blutrechte ihre eigenen kruden Regeln manifestierten um noch das ein- oder andere Fünkchen Macht und Kontrolle mehr aus ihrem Einflussgebiet zu schröpfen. Diese Kreise waren stets nur mit einer Sorte der Aufgaben betraut, nämlich die Selbsterhaltung und die Erhaltung ihres Einflusses, ihrer Macht und ihres Geschlechts an der Spitze jeglicher Monarchien und Institutionen. Die eigene Macht auszubauen und über Generationen zu behalten, koste es was es wolle. Das Problem, welches im eigentlichen Hauptproblem selbst fußt ist dabei natürlich die Naivität und Blauäugigkeit der zu manipulierenden Masse. Wäre die Machtkonstruktion, welche wir seit jenen Tagen erleben ein Haus. Ein mächtiges großes Landhaus, so wäre die Allgemeinheit, die Bevölkerung als Ganzes, das feste Fundament des Hauses. Und dieses Fundament heißt es in den Erdboden zu rammen und unten zu halten, damit die gesamte Konstruktion nicht ins Wanken kommen kann. Nur mit einem eingebetteten Fundament lassen sich schließlich Häuser bauen. Man kann also getrost sagen, dass das Ziel des Machterhaltes schon immer war, dass der normale Bürger so klein und dumm wie möglich gehalten werden sollte. Der Bürger und Untertanen solle also dumm und naiv gehalten werden. Diese Naivität manifestierte sich in der großen Annahme, dass die Mehrheit der Menschen in unserem Land zu glauben bereit ist, dass Propaganda, wie wir sie schon aus den dunkelsten Tagen Deutschlands kennen, lediglich eine Strategie eben jener Leute aus dieser Zeit darstellte. Die meisten Menschen sind also bereit zu glauben, dass Propaganda als solches mit Herrn Goebbels und den Nazis aus Deutschland verschwunden sei. Schön wenn das angestrebte Weltbild so simpel ist.
Sicherlich wissen einige von diesen Menschen auch, dass es in der ehemaligen sowjetischen Besatzungszone von Ostdeutschland auch noch letzte Ausläufer der staatlichen Manipulation gegeben haben könnte, doch liegen diese Tage ebenfalls weit genug zurück um fast gänzlich aus dem kollektiven Gedächtnis der meisten Menschen heraus gelöscht worden zu sein. Das Problem wiederum an diesem Gedankengang ist folgendes: Viele der ehemals „Inhaftierten“ der Deutschen Demokratischen Republik immer noch unter dem sogenannten Stockholmsyndrom leiden dürften und die andere Hälfte der Zeitzeugen in der westlichen Besatzungszonen schlichtweg zu weit weg von derzeitigen Problemen waren und noch heute sind. Sie assoziieren ihren Teil (einen sehr winzigen) ihrer damaligen Freiheit mit einer Art echter Freiheit. Preiswerte Eintritte und Ernährung und auch die kostenlosen Kindertagesstätten werden dort häufig genannt. Zusammen mit der Aussage: „Es war ja nicht alles so schlimm“. Durch die Allgemeinheit finanzierte Vergünstigungen löschen also sämtliche sozialistischen Unterdrückungsfantasien der damaligen Machtelite gänzlich aus. Das deutsche Volk ist wirklich nicht zu überbieten, wenn es um Naivität und Einfältigkeit geht. Doch kommen wir zurück zu unserer Ursachenbesprechung.
Ganz egal wie man nun zum Thema der Fehlinformation, Fakenews und Gleichschaltung steht man sollte sich einmal zum besseren Verständnis des angesprochenen Sachverhaltes eine klitzekleine Frage stellen. Wieso sollte es keine Propaganda mehr geben? Im Ernst, wenn Goebbels lediglich einen winzigen Ring aus Medien zur Verfügung standen, wie dem Radio oder wenigen Theater- und Fernsehauftritten und wir heute quasi in einer Flut aus Medien zu ertrinken drohen, wieso sollte es dann heute einfach nicht mehr möglich sein, verschiedene politische Ziele in die Köpfe der untergebenen Massen zu infiltrieren. Wir leben doch heute schon in einer Zeit der permanenten Reizüberflutung und der Informationswellen. Tausende soziale Netzwerke, Suchmaschinen und Foren und Blogs, welche im Internet wie Unkraut aus dem Boden sprießen überreizen unsere Informationsbeschaffung derart, dass man quasi jede Sekunde auf dem laufenden gehalten werden kann. Wieso sollte solch eine Plattform den herrschenden verwehrt bleiben? Die Annahme, dass es also schlichtweg keine Möglichkeiten der Massenmanipulation geben würde ist so unfassbar falsch, dass sich auch wieder einmal in so einem Gedankengang die Naivität der deutschen Bevölkerung herauskristallisiert.
Wie falsch genau diese Aussage ist, können wir uns nun an einem konkreten Beispiel veranschaulichen. Denken Sie bitte einmal an das Wort „Kapitalismus“. Was genau sind ihre ersten Gedanken diesbezüglich? Welche Bilder gehen Ihnen jetzt gerade in diesem Moment durch den Kopf? Was fühlen Sie beim Klang dieses mächtigen Wortes? Ich gebe Ihnen einen Augenblick Zeit. Zeit in sich zu gehen und sich dem Gefühl erlegen zu fühlen. Wenn ich nun einmal wild drauflos raten müsste, welche Bilder sich vor ihrem geistigen Auge abgespielt haben dürften, würde ich behaupten, dass Sie an folgende Dinge gedacht haben:
- Macht
- Geld
- Profitgier
- Krieg
- Leid
- Zerstörung
- Unterdrückung
- Verarmung der Allgemeinheit
Und war ich mit dieser Annahme nah dran? Sicherlich, denn im Volksmund wird der Kapitalist schon gern einmal mit einem alten, weißen Mann gleichgesetzt, welcher aus reiner Boshaftigkeit und Gier die Leben von Millionen zerstören möchte. Ein Untier, welches nur die Sprache der Gewalt spricht und als einziges erklärtes Ziel hat, die gesamte Menschheit zu Unterwerfen und zu Versklaven. Ich werde es an dieser Stelle einfach mal kurz und knapp machen. Genau dieses Bild ist grundsätzlich falsch. Ich werde Sie jetzt mit einem unfassbaren Geständnis schocken. Ich, der Autor dieses Buches, bin Kapitalist. Aus tiefster Überzeugung. Ich werde versuchen mich in diesem Buch dahingehend zu erklären, denn schon jetzt werden vermutlich einige mit einem derartig naiven und einfachen Weltbild dieses Buch aus den Händen legen um ja nicht angreifbar gemacht zu werden. Nicht angreifbar in ihrer eigenen kleinen Filterblase, welche über Jahre hinweg aufrechterhalten wurde. Ich bin Kapitalist, so viel wissen wir bereits. Und jetzt kommt das wirklich konträre Bild zu ihren Vorstellungen vom Kapitalismus und seinen Unterstützern. Ich setzte mich aktiv gegen jede Art des Krieges und der Gewalt ein und bin vom skrupellosen Investmentbanker soweit weg wie eine arabische Großfamilie von ehrlicher Arbeit. Die Erklärung hinter alldem ist natürlich simpel. Wir alle werden über den Kapitalismus getäuscht. Keine kleine Flunkerei, sondern viel mehr aktive Gehirnwäsche um uns als Bevölkerung auf Linie zu halten. Von all jenen welche davon profitieren. Jene, welche diese Manipulation brauchen um an ihrer alteingesessenen Macht festzuhalten um kein Teil davon hergeben zu müssen, damit niemand auf die Idee kommen kann am hohen Stuhl auf dem sie sitzen zu sägen. Wie sagte schon ein gewisser Ludwig von Mises: „Der Kapitalismus wird für die Probleme verantwortlich gemacht, welche aus dem politischen Versuchen resultieren ihn abzuschaffen.“ Vermutlich gibt es kein Zitat zu diesem Thema in dem mehr Wahrheit steckt und welches uns so viel weiterhelfen könnte. Denn im harten Kern der sogennaten Kapitalismus-Kritiker kursieren seit Jahrzehnten Begriffe und Aussagen wie „Raubtierkapitalismus“ oder auch „Kapitalismus im Endstadium“.
Was ist Kapitalismus?
Doch rollen wir den Lügenschleier, welcher sich kollektiv um die Augen der hier lebenden gewickelt hat einmal ganz von Vorn auf. Wir wollen dieses alten Fetzen endlich von den Augen der Allgemeinheit reisen, sowie die Frage hinter der Maske eben jener zum Vorschein bringen, welche sich immer als die Guten herausstellen wollen. Was ist Kapitalismus wirklich? Man könnte ausgehend von dieser Frage natürlich ganze Bücher füllen und auf eine Art der Polemik und der Philosophie stundenlang über die Kerngrundsätze dieser Wirtschaftsphilosophie streiten, dass es am Ende ein dicker, staubiger Wälzer werden würde, den kein Mensch zu lesen bereit wäre. Denn zu viel Input ist auch nicht immer gut. Viel hilft viel ist in diesem Zusammenhang also nicht angebracht. Genau aus diesem Grund wollen wir uns auf die beiden Hauptaspekte dieser Lehre beschränken, welche gleichzeitig auch die mit Abstand wichtigsten sein dürften. Diese beiden Hauptaspekte des Kapitalismus sind zum einen die Vertragsfreiheit und das Privateigentum. Vermutlich würden mir in diesem Kontext noch nicht einmal hart linke Ideologen widersprechen, doch es kommt natürlich auch auf die Deutung dieser beiden Dinge an. Während im linken, sozialistisch bis kommunistisch geprägten Weltbild, alles das moralisch verwerflich ist wovon ein einzelner auf seine Bedürfnisse profitiert, ist es bei Kapitalisten gewohnheitsgemäß anders. Warum dies gut ist, dazu kommen wir. Fangen wir also mit Aspekt Nummer eins an, nämlich der Vertragsfreiheit. Diese impliziert folgende Dinge:
• Alle Verträge müssen freiwillig von den Vertragspartnern geschlossen werden
• Alle Vertragsinhalte müssen im Vorhinein feststehen
• stehen diese nicht zu Anfang fest, so muss bei jeder Änderung und Ergänzung das Einverständnis beider Vertragsparteien inkludiert sein
• Es gibt keine einseitigen Änderungen oder Aufkündigungen, sofern diese nicht vor Vertragsabschluss einvernehmlich beschlossen wurden
• Jeder darf mit jedem uneingeschränkt Verträge schließen und handeln
• Keiner darf daran gehindert werden einen freiwilligen Vertrag mit einem anderen zu schließen so fern es sich beim Vertragspunkt und Inhalt um sein rechtliches Eigentum handelt
Was uns natürlich zu Punkt Nummer zwei bringt. Dieser Punkt wäre dann der zweite Aspekt, nämlich das Privateigentum:
• Als Privateigentum ist all jenes inkludiert, welches sich im unmittelbaren und rechtlich einwandfreien Besitz des Vertragspartners befindet
• Privateigentum welches aus Verträgen resultiert, muss durch die rechtlich einwandfreie Klarstellung des zustande gekommenen Vertrages resultieren
• Inbegriffen sind alle Privatbesitz, welche der Vertragspartner sich angeeignet, hergestellt oder abgebaut u.ä hat, solang diese nicht durch einen anderen Vertrag zu nicht einwandfreien Eigentum erklärt werden können (zum Beispiel bei jeglicher Form des Arbeitsvertrages, da die hergestellten Güter gegen Entgelt getauscht wurden und demnach nicht den Besitzansprüchen des Vertragspartners entsprechen, lediglich das Entgelt ist dann einwandfreier Privatbesitz des Vertragspartners)
Also können zusammengefasst alle freiwilligen Verträge nur mit dem rechtmäßigen Eigentum des Vertragspartners und/oder mit einem überlassenen Privatbesitzes eines Dritten geschlossen werden. Vereinfacht gesagt bedeutet dies, dass ich sehr wohl mit den Äpfeln meines Apfelbaumes in meinem Garten Handel treiben kann, jedoch nicht mit einem gestohlenen Fahrrad des Nachbarn, da es sich dann nicht in meinem eigenen einwandfreien Privatbesitz befinden kann. Lediglich der Nachbar könnte, sollte er sich entweder auf dem Markt nicht auskennen, oder andere Gründe haben diese Aufgabe outzusourcen mit mir einen gegenseitigen und freiwilligen Vertrag schließen, in dem er mir zum Zeitpunkt des Handels die Geschäftsfähigkeit und/oder das Privateigentum überträgt. Bei all diesen Verträgen spielt es im Übrigen keine Rolle, ob der angegebene Vertragsgegenstand (Privateigentum) in materieller Form vorliegt, sprich in Gütern, Produkten und Waren, oder in Form von non-realen Wirtschaftsgütern vorliegt, wie zum Beispiel bei Dienstleistungen, oder Arbeitskraft.
Da viele Menschen nach wie vor davon ausgehen, dass wir hier in Deutschland in einem kapitalistischen System leben, müssen wir auch noch damit aufräumen. Ich werde also kurz erklären wieso wir hier in unserem Land keinen einwandfreien Kapitalismus haben, oder auch nur in einem anderen Teil der Welt. Richtig gelesen, wir haben in Deutschland keinen Kapitalismus. Wir haben auch nicht den daraus resultierenden Markt vorliegend, nämlich den freien Markt und seine freie Marktwirtschaft. Wir werden jetzt an den nächsten Punkten verdeutlichen wieso dem nicht so ist.
Welches Wirtschaftssystem haben wir in Deutschland? Die Antwort ist, wir leben im Korporatismus. Der Korporatismus ist ein Wirtschaftssystem, welches Lobbyarbeit und Wettbewerbsverzerrung begünstigt. Zudem ist unser Handelssystem die soziale- und keine freie Marktwirtschaft. Dies bedeutet, dass der Staat in den Markt eingreifen kann, wenn er denkt, dass es zu Nachteilen verschiedener Vertragspartner kommen kann. Der Staat greift jedoch auch noch bei anderen Dingen in den Markt regelnd ein. Regeln zerstören den freien Markt. Daraus resultiert der Lobbyismus. Denn so können Marktteilnehmer mit Macht und Einfluss den Staat dahingehend verleiten gewisse Märkte für Wettbewerber und Konkurrenten zu schließen. Wir haben also keinen Kapitalismus per Definition.