Bedeutungsschwanger spricht man gern davon, dass das Leben wie ein Buch sei und dass man in diesem die Hauptfigur spiele. Für die einen ist es eine Art Sitcom, oder gar ein Thriller, doch wir alle haben in unserem Leben verschiedene Stationen und Aufgaben zu bewältigen. Diese Aufgaben würde ich aus meiner Perspektive gern als Kapitel in diesem gerade zitierten Buch benennen.
Eines dieser Kapitel ist bei mir gerade zu Ende gegangen. Ein Kapitel, welches ich als enorm fordernd und weniger inspirierend einschätzen würde und welches ich dennoch freiwillig und zu meiner größten Zufriedenheit gerade bestritten habe. Denn es ist nun fast genau auf den Tag drei volle Jahre her, seit dem ich mit meiner Verlobten damals durch ein Industriegebiet meiner Heimatstadt spazierte und wir zusammen über meine Pläne, Ziele und Wünsche für mein Leben sprachen. Wer mich nun ein wenig besser kennt, oder mir schon ein wenig länger auf Social-Media folgt der dürfte wissen, dass es neben dem Schreiben noch eine andere große Leidenschaft in meinem Leben gab – Historik, Archäologie und Geschichte. Und so schmiedeten wir an diesem Sommerabend, zwischen Gießerei und Stahllierfranten den Plan – Ich brauche mein Abitur um endlich den Wunsch von einem Studium in diesem Bereich zu erfüllen.
Gesagt, getan und nach drei wirklich anstrengenden Jahren in denen ich nach dem Absolvieren eines Vollzeitsjobs mich noch einmal 3-4 Tage bis 22:00Uhr auf eine Schulbank setzte und wieder ganz normaler Schüler war. Hausaufgaben, Belege, Klausuren, Facharbeiten und Präsentationen – Deutsch, Englisch, Mathe und Co., die Jahre zogen sich wie ein Käsefondue und zogen auch kräftig an meinem Geduldsfaden. Zu Beginn der E-Phase, also der Vorbereitungsphase (das erste Schuljahr) organisierte meine Verlobte für mich dann auch noch eine riesige Überraschungsgeburtstagsfeier und Einschulungsfeier zu meinen Ehren. Dutzende Leute feierten mit mir die vollkommen verrückte Idee mich Abends noch einmal auf die Schulbank zu setzen um etwas über Kant, Goethe, Kafka, den zweiten Weltkrieg, oder Rekursionsgleichung zu lernen. Eine Feier die ich nie vergessen werde und die es geschafft hat mich bis zum Ende der Schulzeit zu motivieren. Anfänglich über 46 Schüler waren wir zum Schluss nicht mal mehr ein ganzes Dutzend und nun ging es in die so gefürchteten Abiturprüfungen. Nebenbei spielte selbstverständlich das ganz normale Leben aus Familie, Freunden, Vollzeitjob und Verpflichtungen weiter. Ein Grund, weshalb es in den (vor allem) letzten zwei Jahren ziemlich ruhig um meine Autoren-Karriere wurde. Meinen Lesern und Social-Media Followern dürfte nicht entgangen sein, dass ich vor knapp anderthalb Jahren sogar meine Internetpräsenz als Schriftsteller an den Nagel gehangen habe und meine Konten löschte, oder archivierte. Die Prüfungen zogen vorüber, die einen erfolgreicher als andere und auch das begehrte Latinum wurde absolviert und bestanden (was ein unfassbarerer Stress drei Jahre nebenberuflich – um 10:00 Uhr abends – eine neue Sprache zu lernen, die man so gut wie nie anwendet). Doch nun war es endlich geschafft. Gestern, in feinster Location (dem Hotel Chemnitzer Hof) fand die feierliche Zeugnisübergabe für das bestandene Abitur statt und ich konnte mit meiner Familie, Klassenkameraden und meiner Verlobten unser aller Durchhalten feiern.
Nun geht damit ein fulminantes Kapitel in meinem Leben zu Ende. Ein Kapitel, welches mir zeigte, dass man alles mit Fleiß und Durchhaltevermögen – und natürlich mit den richtigen Menschen an seiner Seite – erreichen kann. Und nun, da ich nun endlich am Ziel meines Vorhabens bin und mich sofort und unverzüglich in die nächstbeste Universität einschreiben könnte um endlich Geschichte zu studieren, gönne ich mir diese Ruhe vor dem nächsten Sturm. In letzter zeit wurden die Arbeiten an einem neuen Roman-Projekt wieder aufgenommen und auch meine Social-Media Konten erfreuen sich jüngst neuer Inhalte. Nun bin ich mit meinen Geschichten wieder für meine Leser da und teile gern meine neuesten Erkenntnisse in meinen Geschichten mit euch. Und ganz egal wer das hier liest sollte wissen: „Denk an dich, du schaffst alles was du dir in deinen Kopf gesetzt hast!“