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Starke Frauen, schwache Männer: Die Unsinnigkeit der woken Fantasy

Seit einigen Jahren hat sich die Film- und Fernsehlandschaft dramatisch gewandelt. Vor 2015 stand vor allem die Kunst des Geschichtenerzählens im Vordergrund, sei es in Filmen, Serien oder Büchern. Doch heutzutage scheint es, als ob ein anderes Ziel Vorrang hat: Den Zuschauer an der Hand zu nehmen und ihm linke Identitätspolitik nahezubringen. Es ist unbestritten, dass Medien schon immer eine Plattform für politische Meinungen waren. Doch in jüngster Zeit, etwa seit 2015, beobachten wir zunehmend plumpere Versuche, die Agenda der Wokeness in die Köpfe der Zuschauer zu meißeln. Diese Ansätze sind oft derart unsubtil, dass sich ein Zuschauer mit mehr als drei Hirnzellen fragen muss: „Möchte ich mir wirklich den nächsten Film noch einmal antun?“ Bei vielen der heutigen Produktionen, insbesondere denen der großen Streaming-Dienste wie Netflix, Disney, Amazon und Co., scheint von vornherein festzustehen, wohin die Reise geht.

Ein besonders liebgewonnenes Thema dabei ist die Gleichstellung der Geschlechter. Die mediale Elite betont unermüdlich, dass es bis zum heutigen Tag gravierende Nachteile für jene gibt, die nicht das Glück hatten, als Mann auf die Welt zu kommen. Ja, so drastisch muss man es leider ausdrücken. Andernfalls ließe sich kaum erklären, warum in der Film- und Fernsehwelt fast alle lobenswerten, genuin weiblichen Eigenschaften wie Nächstenliebe, Fürsorge und Verführung über Bord geworfen wurden. Stattdessen werden uns in jeder neuen Produktion der heutigen Zeit ein Girl-Boss nach dem anderen präsentiert. Diese „Bossy Mädels“ glänzen vor allem dadurch, dass sie hypermaskuline und beinahe schon stereotype Männerrollen annehmen, was den durchschnittlichen Betrachter nach wenigen Augenblicken das Handtuch werfen lässt, um sich lieber mit etwas anderem zu beschäftigen.

Doch dieser Wandel in der Darstellung weiblicher Charaktere stößt nicht überall auf Unverständnis. Besonders in der jüngeren Generation, oft als Generation Z bezeichnet, fällt diese Art der Erzählung auf fruchtbaren Boden. Es handelt sich um eine Generation, die mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel im Mund geboren wurde und nun feststellt, dass der gewohnte Lebenswandel nicht ohne Gegenleistung in Form von Fleiß und Arbeit beizubehalten ist. Diese Generation, geprägt von Lehrern aus der 68er-Bewegung und deren progressiven Ideen, hat eine ganz eigene Wahrnehmung der Welt entwickelt. Man ist heutzutage in modernen linken Erzählungen nicht mehr seines eigenen Glückes Schmied, sondern ständig irgendeiner Repression ausgesetzt und wird unterdrückt. Kein Wunder also, dass diese Generation nach neuen Heldenfiguren dürstet: die starke, unabhängige Frau.

Dabei gab es auch schon vor 20 Jahren starke Frauenfiguren in der Literatur sowie in Film und Fernsehen, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Doch die Art und Weise, wie diese Frauen heute dargestellt werden, hat sich grundlegend verändert. Früher wurden sie als vielschichtige Charaktere mit Schwächen und Stärken präsentiert, die sich in ihrer Weiblichkeit und Stärke ergänzten. Heutzutage hingegen scheint es oft, als ob die Darstellung starker Frauen darauf reduziert wird, dass sie stereotype männliche Eigenschaften übernehmen müssen, um als stark zu gelten.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf, möge man sich fragen: Wohin führt uns diese Entwicklung? Und vor allem: Was bleibt dabei auf der Strecke?

1. Alleskönner anstatt glaubhafter Charackterentwicklung

Denken wir einmal an Frodo Beutlin, Harry Potter, Jon Schnee oder andere ikonische Romanfiguren zurück. Was diese Charaktere auszeichnete, war die Tatsache, dass keiner von ihnen von Anfang an seiner Aufgabe gewachsen schien. Keiner trat seine Mission gern oder aus freien Stücken an, und keiner hätte ohne einen tiefgreifenden Lernprozess auch nur lange genug überstanden, um uns heute noch als die unvergesslichen Figuren in Erinnerung zu bleiben, die sie sind. Jeder von ihnen wuchs mit seiner Aufgabe, erlitt Niederlagen und Rückschläge und wurde erst durch den Druck, den diese Aufgabe auf sie ausübte, zu dem, was sie sein sollten. Ein wenig wie im echten Leben, denn die Herausforderungen, die uns am wenigsten gefallen, sind meist auch die ertragreichsten Lehrgebiete unseres Lebens.

Nicht jedoch beim modernen Girl-Boss. Diese Figur kann alles, weiß alles und braucht weder Rückschläge noch eine wahrhafte Aufgabe. Abenteuer werden begonnen um ihrer selbst willen, nicht als Mittel zur persönlichen Entwicklung, sondern um von vornherein eine unantastbare Kompetenz und Überlegenheit zu demonstrieren. Der Girl-Boss muss nichts lernen oder sich beweisen, da sie von Anfang an alles Notwendige mitbringt. Kritisiert man den Girl-Boss, so dient dies lediglich als Bühne, auf der die Schlagfertigkeit und Unfehlbarkeit des Charakters zur Schau gestellt werden kann.

Dieses Muster der perfekten, fehlerfreien Heldin wirkt auf viele Zuschauer und Leser, als ob es die Herausforderungen des Lebens und die damit verbundene persönliche Entwicklung simplifizieren würde. Während Figuren wie Frodo, Harry und Jon durch ihre Fehler und Schwächen erst zu den Helden wurden, die wir bewundern, scheint der moderne Girl-Boss bereits ohne jeglichen inneren Konflikt oder persönlichen Wandel zu bestehen. Dabei wird eine bedeutende menschliche Dimension verloren – diejenige, die aus Unsicherheiten und Niederlagen, die uns alle prägen, einen Helden formt.

Die Gefahr besteht darin, dass solche Darstellungen eine unrealistische Erwartungshaltung erzeugen und die Tiefe und Authentizität von Charakteren verwässert. Es sind gerade die Schwächen und der Mut, trotz dieser Schwächen weiterzumachen, die Figuren wie Frodo, Harry und Jon zu Vorbildern machen. Ihre Geschichten lehren uns, dass wahre Stärke nicht in der Abwesenheit von Fehlern, sondern im Umgang mit ihnen liegt.

Die moderne Erzählweise des Girl-Bosses hingegen könnte suggerieren, dass wahre Stärke und Heldentum ohne inneren Kampf und persönliches Wachstum auskommen. Dies entzieht der Geschichte die Möglichkeit, echte menschliche Erfahrungen und Emotionen widerzuspiegeln, und lässt die Figuren oft eindimensional und weniger nachvollziehbar erscheinen.

2. Selbstständigkeit

Während viele Helden der bekanntesten und beliebtesten Literaturabenteuer niemals allein auf Reisen gehen, sondern stets eine Gruppe von Verbündeten, Helfern und Mentoren um sich scharen, entscheidet sich der moderne Girl-Boss viel lieber dafür, allein aufzubrechen. Begleiter auf diesem Weg sind oft nicht mehr als schmückendes Beiwerk und sollen dem Leser oder Betrachter eine Tiefe der Geschichte vorgaukeln, die tatsächlich nicht existiert. Meist bleiben diese Begleiter flach und blass und haben kaum einen nennenswerten Einfluss auf den Verlauf der Geschichte.

Dies soll vor allem versinnbildlichen, dass die starke, emanzipierte Frau alles schaffen kann und jeder Aufgabe gewachsen scheint. Was jedoch beim Zuschauer ankommt ist weit weniger sympatisch und wirkt in den meisten Fällen arrogant und abgehoben.

3. Über(frauliche)menschliche Stärke

Natürlich darf im Repertoire der Alleskönnerin auch nicht die Fähigkeit fehlen, sich selbst zu verteidigen und sich im Kampf zu behaupten. Während ich der Damenwelt per se nicht die Fähigkeit absprechen möchte, körperlich zu kämpfen, hinkt das Bild der toughen Kriegerin gewaltig. Die Repräsentation von weiblichen Charakteren in Armeen und Heeren geht in vielen modernen Werken sogar so weit, dass eine exakte 50:50-Teilung angestrebt wird. Die Aussage soll klar sein: Frauen seien genauso stark wie Männer, wenn nicht sogar stärker.

Doch dieses Bild lässt sich nirgendwo in der langen Geschichte der Menschheit finden, denn Frauen und Männer sind sowohl biologisch als auch sozial grundlegend verschieden. Ein Blick in den Sport zeigt dies deutlich. Sport wird seit jeher nach Geschlechtern getrennt, und das aus gutem Grund. Viel zu oft erleben wir in letzter Zeit, dass Frauen überall dort, wo die woke Agenda den Weg für sogenannte Transgender-Sportler freimacht, sukzessive aus ihrem Sport und dessen Spitzenplätzen verdrängt werden.

Wenn bereits im Sport, wo es nach festen Regeln geht, ersichtlich wird, dass Frauen Männern in den meisten Fällen körperlich unterlegen sind, wie viel Sinn macht dann die Vorstellung des zierlichen Girl-Bosses, der sich in einem Kampf auf Leben und Tod, bei dem es keine Regeln gibt, durch Männerhorden metzelt?

brockAutor

Ich bin ein Schriftsteller aus Chemnitz in Sachsen, der auf klassische Fantasy und Science Fiction steht. Aufgewachsen mit eben solchen Geschichten, schreibe ich meine Geschichten in eben diesen Stil. Während der Mainstream immer weiter mit erzwungener Diversity und Quotenpolitik jegliches Fantasy-Franchise in eine Tele5-Telenovela verwandelt gibt es in meinen Geschichten noch die wahren Werte wie Freundschaft, Liebe, Vernunft, Respekt und die Abenteuer, welche wir schon als Kind liebten.

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